Übertragung

Buddha Sakyamuni (563–483 v.u.Z.), der den Buddhismus in Indien verbreitet hat, gab seinen Schülern an mehreren Orten auch medizinische Belehrungen. Er lehrte buddhistische Medizin im Medizinwald nahe dem heutigen Bodhgaya (Bihar, Indien), in Udhiyana (heute Afghanistan) und anderen Orten in Indien. Die buddhistische Medizinwissenschaft (tib. so wa rig pa) wurde durch eine ununterbrochene Linie von großen buddhistischen Meistern weitergegeben, unter anderen  Manjushri, Jivaka, Saraha, Nagarjuna, Chandrabiananda, Bibyi Gahbyed und Belha Gahdzesma (auch Bimala Lhatse genannt), Vaghbata I, Vaghbata II, Yuthog Yönten Gönpo der ältere, Shantirakshita und Padmasambhava. Der große indische Meister Padmasambhava (tib. Guru Rinpoche) brachte den Buddhismus und mit ihm die buddhistische Medizin im 8. Jahrhundert nach Tibet und lehrte sie dort, mit Unterstützung seiner tibetischen Begleiterin Yeshe Tsogyal. Einige Quellen berichten dass die ersten Belehrungen der buddhistischen Medizin Tibet schon im 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung erreichten. Vier medizinische Übertragungen werden erwähnt:

  • zwei der früheren im 2. Jahrhundert durch Bibyi Gahbyed und Belha Gahdzesma und im 8. Jahrhundert durch  Padmasambhava und Yuthog Yönten Gönpo, der ältere (708-833 u.Z.);
  • dann noch zwei spätere im 11. Jahrhundert durch Atisha und im 13. Jahrhundert durch Yuthog Yönten Gönpo, der jüngere.